Die Arbeiten am Hochbehälter haben begonnen. Das Bauwerk besteht aus drei Röhren und soll 230 Kubikmeter Wasser fassen.
Fassungsvermögen von 230 Kubikmeter
Die Wasserve:rsorgungsgruppe Mühlbach wappnet sich für die Zukunft. Vor gut zwei Jahren hat sie ein Investitionspaket geschnürt, das mehr als 62 Millionen Euro umfasst und in die Infrastruktur des Wassernetzes fließen soll. Nachdem inzwischen einige kleinere Maßnahmen umgesetzt wurden, sind am 27.09.2023 die Arbeiten an einem von zwei größeren Projekten gestartet, genauer gesagt wird nun auf einer Anhöhe nördlich vom Bad Rappenauer Stadtteil Wollenberg auf Hüffenhardter Gemarkung der neue „Hochbehälter (HB) Wollenberg" errichtet.
,,Wir befinden uns hier auf einem schönen Fleckchen Erde", sagte Was-serzweckverbandsvorsitzender und Bad Rappenaus Oberbürgermeister Sebastian Frei. Er begrüßte zum offiziellen Spatenstich neben Amtskollegen aus dem Verbandsgebiet, unter anderem Timo Wolf aus Gemmingen und Walter Neff aus Hüffenhardt, auch Mitarbeiter der beteiligten Firmen sowie des Zweckverbands selbst. Für Frei ist der Baustart ein wichtiger Schritt, um „auch in Zukunft die Versorgungssicherheit zu gewährleisten".
Ins technische Detail ging anschließend Alexander Freygang, Geschäftsführer der Mühlbachgruppe. ,,Auch wir stellen uns die Frage, wie wir mit dem Klimawandel umgehen." Daher sei es essenziell, eine „nachhaltige Wasserversorgungsinfrastruktur aufzubauen". Und dazu trage auch der HB-Wollenberg bei. Denn dieser befindet sich zukünftig 300 Meter über Normalnull und fasse insgesamt 230 Kubikmeter Wasser. Der bisherige, Hochbehälter, der wie auch der neue ausschließlich den kleinsten Teil der Kurstadt mit Wasser versorgt, liegt in der Nähe des Wollenberger Friedhofs auf gut 235 Meter über Normalnull und verfügt über ein Fassungsvermögen von 130 Kubikmetern.
Wie Freygang erläuterte, ist Wollenberg aktuell in vier Versorgungszonen unterteilt. Dies soll sich mit dem neuen Bauwerk ändern. ,,Dann sind es nur noch zwei Zonen – die Hochzone und die Niederzone." Während die Hochzone direkt vom Hochbehälter versorgt wird, wird zwischen Bauwerk und Niederzone ein sogenannter Druckminderungsschacht eingebaut. Dies sei laut Freygang nötig, da das Wasser sonst mit zu hohem Druck in die Häuser gelangt. Zudem betonte er, dass der neue Hochbehälter deutlich energieeffizienter arbeiten könne. Denn aufgrund der höheren Lage müsse man wie bisher keine Pumpen betreiben, die das Wasser in die Haushalte pumpen, was sehr energieintensiv sei. ,,Wir sparen Energie ein, haben einen größeren Speicher und können auch die Löschwasserversorgung sicherstellen", zählte Freygang die Vorteile auf.
Rund eine Million Euro fließen in das Bauwerk, das insgesamt aus drei Röhren bestehen wird. Zwei von ihnen werden längs errichtet und haben einen Durchmesser von drei Metern und sind 17,4 Meter lang. Vorne angeschlossen wird eine Querröhre, die 3,4 Meter breit ist und künftig als Zugang dienen soll. Wie der Zweckverbands-Geschäftsführer erklärte, werden die Röhren momentan gefertigt. Mitte Oktober steht dann eine Abnahme im Fertigungswerk an, ehe sie nach Hüffenhardt transportiert und vor Ort zusammengeschweißt werden sollen. Freygang geht davon, dass der Hochbehälter April 2024 in Betrieb gehen wird.